Integration
Zehn Jahre nach „Wir schaffen das“ – Integration meistern
© epd
29.08.2025
pwb
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„Wir schaffen das“ – mit diesem Satz hat die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel im Sommer 2015 die deutsche Flüchtlingspolitik geprägt. Mehrere Hunderttausend Geflüchtete, vor allem aus Syrien, suchten damals Schutz in Deutschland. Was ist von diesem historischen Moment geblieben? Eine YouTube-Dokumentation von indeon.de zieht Bilanz: „Angekommen? Was aus ‚Wir schaffen das‘ geworden ist“ beleuchtet zehn Jahre nach der sogenannten Flüchtlingswelle, wie Integration in Hessen gelingt – und wo sie an ihre Grenzen stößt.
Ein Indeon-Film: Angekommen? Was aus „Wir schaffen das“ geworden ist
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indeon-Film direkt auf Youtube: Angekommen? Was aus „Wir schaffen das“ geworden ist
Zwischen gelungener Integration, Hoffnung – und der Angst vor Abschiebung
Der Film stellt den syrischen Arzt Amjad Hamoudeh vor, der 2015 nach Deutschland kam und heute kurz vor seiner Facharztprüfung steht und im Saarland praktiziert. Seine berufliche Integration ist kein Einzelfall: Laut dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung sind 86 Prozent der Männer, die damals als Flüchtlinge nach Deutschland kamen, heute erwerbstätig – eine höhere Quote als in der deutschen Durchschnittsbevölkerung.
Doch nicht alle Geschichten verlaufen so positiv. Die Dokumentation zeigt auch, wie sich die einstige Willkommenskultur gewandelt hat. Judith Desoi von der Diakonie Hochtaunus berichtet: „Man hat das Gefühl, es geht nur noch um Abschiebung – selbst gut integrierte Fachkräfte sind betroffen.“ Gerade jene, die arbeiten oder zur Schule gehen, seien für Behörden leicht erreichbar.
Was hat „Wir schaffen das“ bei Geflüchteten ausgelöst?
Für viele Geflüchtete war Angela Merkels Satz mehr als ein politisches Statement – er war ein Auftrag. „Als Frau Merkel das gesagt hat, war das schon eine Verantwortung für uns“, sagt Hamoudeh im Film. „Wir wollten zeigen, dass wir keine Belastung sind.“
Integration braucht mehr als gute Absichten
Die Doku zeigt, was gelungene Integration möglich macht: Die Christliche Flüchtlingshilfe Egelsbach/Erzhausen (CFEE) unterstützt Geflüchtete mit menschenwürdiger Unterbringung, professioneller Sozialarbeit und ehrenamtlichem Engagement. Die CFEE wird neben anderen auch von der evangelischen Kirchengemeinde vor Ort getragen. Auch der palästinensische Fliesenleger Fahad Alkhatib fand hier erste Unterstützung für ein neues Leben.
Ab dem 20. August 2025 ist die Dokumentation auf YouTube verfügbar und bietet nicht nur bewegende Einzelschicksale, sondern auch eine kritische Bestandsaufnahme der Flüchtlingspolitik seit 2015. Sie fragt: Haben wir das Versprechen von „Wir schaffen das“ eingelöst – oder stehen wir noch immer auf halbem Weg?
Veröffentlicht am 27.08.2025 von Online-Redaktion der EKHN, RH, CS
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